Melissa Rosenberg Interview: die Arbeit an den Twilight-Filmen

Melissa Rosenberg ist die Drehbuchautorin der Verfilmungen der Twilight-Saga von Stephenie Meyer. Mitte März gab sie ein Interview, in dem sie über die Anfänge ihrer Arbeit an der Roman-Adaptierung sowie die Schwierigkeiten und Herausforderungen damit sprach. Auch geht es um die Zusammenarbeit mit Stephenie Meyer. Der Einfachheit halber haben wir euch das Interview übersetzt, da es meiner Meinung nach zu viele verschiedene aber dennoch interessante Informationen für eine simple Zusammenfassung enthält.

Frage: Wie war der Adaptierungs-Prozess?

Antwort: Ich arbeite eigentlich mit großartigem Ausgangsmaterial. …Wahrscheinlich war die größte Herausforderung einen Weg zu finden…Bellas innere Erfahrungen nach außen zu verlagern und zu visualisieren.

Was ist es das Bella zuordenbar macht? Ich meine, viele Mädchen würden dafür töten ihr Problem zu haben!

Da ist dieses durchschnittliche Mädchen…ungeschickt, hilflos, gesellschaftlich unfähig, und all sowas, trotzdem sieht dieser außergewöhnliche Junge, was an ihr so außergewöhnlich ist. … Jeder von uns hat diese Sehnsucht, dieses Verlangen danach, dass das, was an uns so besonders ist, auch gesehen, geliebt und geschätzt wird. Sie lebt unsere Träume aus.

Sie haben eine Menge über Teenager geschrieben – wie machen sie sich dieses angstbeherrschte Gebiet nutzbar?

Ich schreibe niemals für Teenager. … In dem Moment wo man versucht eine Art Jargon aufzugreifen oder was auch immer im Moment hip ist, ist man bereits veraltet, in dem Moment wo es auf der Leinwand erscheint. … Es geht wirklich um das Finden der Charaktere und emotionellen Wahrheit, mehr als etwas aktuelles oder ausgefallenes.

Wie unterschieden sich die einzelnen Regisseure der Serie?

Für Catherine [Hardwicke] hatten wir sehr wenig Zeit um an Twilight zu arbeiten, ich hab sie mit Seiten abgefüttert … und es war sofort eine sehr intensive Zusammenarbeit. Mit Chris [Weitz für New Moon] hatte ich bereits den ersten Entwurf fertig, als er an Bord kam, daher machte ich eine Runde oder zwei und übergab es ihm, und er hat ein paar Änderungen gemacht. … David [Slade] ist ein sehr visueller Regisseur … daher konnte ich für Eclipse einige Passagen speziell nach seiner Anweisung ausarbeiten.

Stephenie Meyer hatte ein detailliertes Manifest geschrieben, wie ein Drehbuchautor die Bücher für die Leinwand adaptieren sollte. Wie haben sie nach dem Lesen darauf reagiert?

Grundsätzlich sagt das Manifest aus, dass man das Buch adaptieren muss. Stephenie [Meyer] hatte vor der Wahl von Summit mit dem ersten Buch eine frühere Erfahrung mit einem anderen Studio. … Sie benutzten es als Basis für eine komplett andere Geschichte. Sie war so entsetzt darüber, dass sie, als sie es Summit anbot, es auch als Teil des Vertrages einschloss, die verschiedensten Dinge wie das, dass die Eckzähne der Vampire nicht länger sein durften als normale menschliche Eckzähne. … Als ich das hörte, hatte ich Angst, dass sie versuchte, mir vorzuschreiben was ich zu tun hatte. Jeder Schreiber würde gereizt darauf reagieren, als ich das Manifest sah, tat ich das jedenfalls.

Wie eng haben sie mit Meyer zusammengearbeitet?

Mit jedem Film sind wir uns näher gekommen. … Beim ersten Film hielt ich meinen Arbeitsablauf geheim. Aber als ich sie dann kennen lernte, merkte ich, dass das völlig unnötig war, weil sie unglaublich behilflich ist, unklar und nicht affektiert wegen ihrer Arbeit. … Bei New Moon hat sie alle Entwürfe gelesen, aber für Eclipse bat ich sie die Gliederung zu lesen, was sehr unüblich ist. Es ist sehr riskant. Sehr früh. Das ist das, wo ich einen Großteil meiner Arbeit mache. … Da wo man die Story strukturiert und entscheidet, was rein und was raus kommt, was erfunden ist, all das.

Wie haben sie mit Meyer übereingestimmt?

Eigentlich ist das eine lustige Sache, weil man jemanden wie Stephenie nehmen kann, die sehr gläubig in ihrer Religion [mormonisch] ist, und jemanden wie mich, die in Nord-Californien geboren ist und aus einer Familien von lauter Seelenklempnern kommt. Und trotzdem treffen wir uns in der Mitte, wir treffen uns in der Story. In den Figuren. Daher spielt unsere Gesinnung keine Rolle. Das muss sie nicht. Ich war besorgt deswegen, über etwas zu schreiben, woran ich nicht glaubte. Gar nicht. Es geht um die Figuren.

Wie reagieren sie auf die Kritik, dass die Filme von den Büchern abweichen?

Die Leute müssen das verstehen. … Ein Buch zu adaptieren heißt nicht einfach, das Buch zu nehmen und es auf Leinwandformat zu bringen. Man würde den längsten langweiligen Film der Welt haben. Ein Roman ist ein völlig anderes Metier. Es ist wie ein Gemälde mit einer Statue zu vergleichen. … Mein Ziel ist es immer, das Publikum auf die selbe emotionale Reise mitzunehmen wie das Buch. Das ist für einige gelungen, für andere nicht.

Werden die das letzte Buch Breaking Dawn in zwei Filme teilen?

Ich persönlich finde, dass zu viel Story darin ist um es mit einem zu versuchen. Die Hoffnung ist es in zwei Teilen zu machen, aber das steht noch immer zur Diskussion [Interview Stand Mitte März].

Ich habe gelesen, dass man an verschiedene Regisseure herangetreten ist für diese Verfilmung, wie Sofia Coppola (Lost in Translation) und Gus Van Sant ((Milk)

Ich denke jeder ist wohlüberlegt. … Man möchte offensichtlich jemanden, der mit diesen Schauspielern gut arbeiten kann, und jemanden, der gut mit Special Effekts umgehen kann, jemanden, der keine Angst davor hat, sich in ein etabliertes Franchise zu stürzen. Es muss ziemlich einschüchternd sein in eine bereits laufende Show mit so einer begeisterten Fanbasis zu kommen. Nach dem Motto “Wow, was ist, wenn sie mich hassen?” Wir müssen alle damit fertigwerden.

Eins muss ich zum Schluss noch fragen – sind sie Team Jacob oder Edward?

(Lachend): Einer ist die ideale romantische perfekte Liebe, der andere ist der fehlerhafte aber leidenschaftliche böse Junge. Sie sind beide wundervolle Exemplare und es hängt von meiner Stimmung ab!

Quelle

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Ein Kommentar to “Melissa Rosenberg Interview: die Arbeit an den Twilight-Filmen”

  1. Flo sagt:

    Vielen Dank dafür! Hast dich wieder mal selbst übertroffen bei der Übersetzung! :o)